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AutorenbildSeitenweise durchs Hirn ins Herz

Die kalte Einsamkeit des Todes von Arvid Dahlberg




Inhalt: Du glaubst, dir kann geholfen werden? Irrtum!


Stell dir vor: In deiner dunkelsten Stunde findest du endlich einen Menschen, der dir die Hand reicht. Du freust dich und greifst danach. Aber nur, um kurz darauf feststellen zu müssen: Du wirst von dieser Hand nicht zurück ins Licht gezogen. Nein.


Stattdessen wirst du in ein unfassbares Grauen gestoßen. Ein tiefschwarzes, unvorstellbares Martyrium, aus dem der einzige Ausweg dein Tod zu sein scheint. Wenn aus einer traumhaften Idylle plötzlich dein größter Albtraum wird, ist es besser, du rennst weg, solange du noch kannst.


Småland in Schweden: Inmitten unberührter Natur, direkt am See, liegt der Bauernhof Nyhem. Hier finden Menschen Zuflucht, mit denen das Schicksal es nicht gut gemeint hat: Obdachlose, Alkoholiker, Drogensüchtige und Ex-Prostituierte. Hier bekommen sie außer Arbeit, Essen und Unterkunft auch neue Perspektiven. Die schwedische Fürsorge kümmert sich um sie. Genauso wie die liebevolle, mütterliche Frieda Kyburg, die Nyhem leitet. Es könnte alles wunderbar sein, würden nicht hin und wieder Bewohner des Hofes einfach verschwinden ... Als der ehemalige Polizist und Trinker, Ingmar Lövgren, in Nyhem strandet, beobachtet er dort Seltsames und Schockierendes. Das veranlasst ihn bald, seinen alten Freund, Olof Gunarsson, von der Stockholmer Polizei zu Hilfe zu holen. Der ist erst skeptisch, ermittelt dann aber doch gemeinsam mit seiner Kollegin, Liv Modig, im Umfeld des Hofes.


Rezi: Die kalte Einsamkeit des Todes war mein erstes Buch des Autors. Leider hat es mir nicht ganz so gut gefallen. Direkt zu Beginn hat mich die Art der Ermittlerin Liv Modig genervt. Eine tote Frau wurde von ihrer Familie gefunden und bei der Befragung der Angehörigen kichert die Ermittlerin? Das fand ich total unangemessen und hat sie mir ehrlich gesagt, direkt unsympathisch gemacht. Und auch wenig glaubhaft. Insgesamt fand ich die Protagonisten eher dürftig und realitätsfern. Insgesamt wurde viel gekichert (ja, das Wort hat mich schnell genervt) und es wurde viel am Chef vorbei ermittelt.


Es hat mir auch insgesamt an Spannung gefehlt. Die Story dümpelt ein wenig vor sich hin und ist wenig aufregend. Besonders die Geschehnisse am Hof Nyhem konnten mich nicht mitreißen. Auch hier fand ich wieder das Verhalten des ehemaligen Polizisten Ingmar mehr als fragwürdig. Für ein paar Treuepunkte "opfert" er das Leben und die Gesundheit einer jungen Frau?


Die Zusammenführung der beiden Geschehnisse am Ende hat mir nicht gefallen. Das war mir dann doch zu wenig erklärt und zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr auf die Beweggründe der Täter in Bezug auf die Geschehnisse auf dem Hof eingeht. Für mich ist bis zum Ende dunkel geblieben, wieso, weshalb und warum. Alles in allem sind die Geschichte und vor allem die Protagonisten sehr oberflächlich geblieben. Es geht nicht in die Tiefe, so dass ich auch mit niemanden gelitten oder gebangt habe. Das macht für mich aber einen wesentlichen Punkt eines Buches aus: Dass ich mich in die Figuren hineinversetzen und mitfiebern kann, dass es mich interessiert, was mit den Protas passiert. Nichts davon traf für mich hier zu.

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