Im Namen des Wolfes ist der Auftakt einer neuen Fantasy Saga. Das Setting erinnert stark an das Mittelalter und spielt im Kaiserreicht des doppelköpfen Wolfes, welches nach dem großen Krieg entstanden ist. Der "Held" der Geschichte ist Junker Konrad Vonvalt, Richter, Ermittler und Vollstrecker in einem. Allerdings wird die Geschichte aus der Sicht seiner Schreiberin Helena erzählt. Sie erzählt die Story rückblickend als alte Frau. Zum Zeitpunkt der Geschichte ist sie 19 Jahre alt. Ein weiterer Hauptprotagonist ist Dubine Bressinger, Kriegsveteran, der ebenfalls für Konrad Vonvalt arbeitet. Die drei Protagonisten ziehen seit 2 Jahren durch das Kaiserreich und sprechen Recht, wo es notwendig ist. In einer kleinen Stadt sollen sie den Mord an einer Adligen untersuchen und kommen einer großen Verschwörung auf die Spur. Ich mochte, dass die Geschichte aus der Sicht von Helena erzählt wird, auch wenn Sir Konrad Vonvalt die Hauptperson ist. Er ist allerdings ein eher rauer, ins ich gekehrter und oft mürrischer Charakter und ich denke, wäre die Geschichte aus seiner Sicht erzählt worden, wäre sie eher zäh und emotionsarm geworden. Helena bringt eine Frische in die Geschichte, die der Story gut tut. Sie muss ihren Platz in der Welt erst noch finden und lässt ihre Gedanken und Emotionen stark in die Geschichte einfließen. Der Autor hat eine Welt erschaffen, in der verschiedene Völker leben, deren Kultur, Religion und schwellenden Konflikte sehr detailliert beschrieben werden. Dadurch zieht sich die Geschichte an einigen Stellen, die Beschreibung ist aber auch notwendig, um das Geflecht zu verstehen. Magie spielt hier auch eine Rolle. Sir Konrad Vonvalt verfügt zum Beispiel über die "Kaiserstimme", die es ihm ermöglicht, die Menschen dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen. Allerdings gibt es auch Menschen, die der "Kaiserstimme" widerstehen können. Darauf geht der Autor im Laufe der Geschichte noch näher ein. Zudem kann Vonvalt mit den Toten sprechen, eine Gabe, die mehr für Schrecken bei den Beteiligten sorgt als für Faszination. Das Magiesystem fand ich sehr interessant und es hat mir gut gefallen. Die Story nimmt im Verlauf immer mehr an Fahrt auf und wird von Seit zu Seite spannender und auch actiongeladener. Hin und wieder kommt es auch zu brutalen Auseinandersetzungen, die auch recht genau vom Autor beschrieben werden. Es fließt also reichlich Blut. Gut gefallen hat mir die Entwicklung der Story von einem normalen Mordfall zu einer weitreichenden Verschwörung. Der Weg dahin ist für die Protagonisten steinig und nicht einfach und verlangt allen Beteiligten eine Menge ab. Mehr als einmal müssen alle um ihr Leben bangen. Langeweile kommt da nicht auf. Insgesamt ist die Atmosphäre sehr düster, was auch dem Mittelalter-Setting geschuldet ist. Die unterschiedlichen Handlungsstränge werden am Ende gekonnt zusammengefügt und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung. Für Fantasy- und Mittelalterfans auf jeden Fall eine empfehlenswerte Geschichte.
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