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AutorenbildSeitenweise durchs Hirn ins Herz

Schneegrab von Michelle Paver




Inhalt: Der Himalaya, 1935: Fünf Engländer brechen von Darjeeling aus auf, um den heiligen Gipfel des dritthöchsten Berges der Welt zu bezwingen. Je höher sie kommen, desto gespenstischer wird die Atmosphäre. Die Stimmung zwischen den Männern, vor allem zwischen den sehr ungleichen Brüdern Stephen und Kits, droht zu kippen. Immer klarer wird: Der Berg ist nicht ihr einziger Feind. Während der Wind abflaut, wächst das Grauen. Gezeichnet von den Schrecken der extremen Höhe stoßen die Männer auf ein unheimliches Geheimnis aus der Vergangenheit, das nicht im Schnee begraben bleiben will …


Rezi: Schneegrab ist ein spannender und eindrucksvoller historischer Roman. 5 Europäer brechen auf, um den dritthöchsten Berg der Welt zu besteigen. Die fünf sind sehr unterschiedlich. Stephen und Kits sind Brüder, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Die beiden leben quasi in ständiger Konkurrenz zueinander. Dieser regelrechte Brüderhass flammt auf dem Weg auf den Berg immer wieder auf und wird sehr gut von der Autorin dargestellt. Die drei anderen Figuren bleiben dabei etwas blass, spielen eher eine untergeordnete Rolle.


Ich mochte die ruhige Art der Autorin. Trotzdem baut sie im Verlauf des Romans immer wieder Spannung auf und schafft nach und nach einer gruselige Atmosphäre. Ihr gelingt es, durch typische Sprache und Weltansichten den Leser ins Jahr 1935 zurückzuversetzen. Besonders interessant fand ich den damals herrschenden Rassismus gegenüber der Einheimischen. Für die fünf Engländer sind die einheimischen Sherpas weniger wertvolle Menschen. Und das, obwohl die fünf mehr als aufgeschmissen wären, wenn sie diese Einheimischen beim Besteigen nicht an ihrer Seite hätten.


Was zu Beginn wie eine Art Tagebuch über den Aufstieg wirkt, entwickelt sich bald zu einer mysteriösen Geschichte. Stephen sieht Dinge, die eigentlich nicht da sein dürften. Ihn packt eine unheimliche Angst, weil er nicht weiß, ob er wirklich von einer Art Geist verfolgt wird oder ob ihm die Höhenkrankheit so sehr zusetzt. Seine Angst und Panik wird richtig toll beschrieben und auch ich hatte immer wieder Gänsehaut. Auch die Beschreibungen, wobei die Bergsteiger sonst noch zu kämpfen haben - das unbeständige Wetter, die unbarmherzige Kälte, die Auswirkungen der Höhenkrankheit und die Gefahren von Lawinen und steilen Abhängen - stellt die Autorin sehr gut dar. Für mich steht nach dem Lesen fest, dass ich sicher nie einen Berg besteigen werde ;-).


Insgesamt ein wirklich spannender, eindrucksvoller Roman mit einer gruseligen Atmosphäre. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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